Buchtipp zum Tee: 'Meditation im Alltag'

 

Ein kluger Mann wurde einst befragt, wie er es schaffe, immer bei der Sache zu sein und dabei ruhig zu bleiben. Seine Anwort: 'Ganz einfach: Wenn ich sitze, sitze ich. Wenn ich stehe, stehe ich. Wenn ich gehe, gehe ich.' Aber das tun wir doch auch! Er erwiderte: 'Nein! Wenn ihr sitzt, seid ihr schon im Begriff, aufzustehen. Wenn ihr steht, geht ihr schon los. Wenn ihr geht, seid ihr schon am Ziel und sucht gleich nach einem neuen Aufbruch.'

In diesem Zitat finden wir uns alle selbst mehr oder weniger wieder. Noch nie war unser Leben so technisiert, schnelllebig. Ständig erreichbar, Lärm, selbstauferlegte Zwänge, resultierend aus mehr oder weniger sinnvollen Ansprüchen an uns selbst. Unser Leben ist multioptional, was uns vor die Herausforderung stellt, wie möchten ich leben, was möchten ich tun, wer möchte ich sein.

'Wer die Wahl hat, hat die Qual' sagt ein altes Sprichwort. Und schnell verliert man sich, gerät aus der inneren Balance. Der Schlaf wird schlechter, ruhiges langes Konzentrieren auf eine Sache wird immer schwieriger. Das Bedürfnis nach Einfachheit, Stille und Ruhe wächst. Ein Grund dafür, warum altbewährte - und auch wissenschafltich fundierte - Entspannungsmethoden wie die Achtsamkeitsmeditation auch hierzulande immer beliebter werden.

Meditation ist hip und in aller Munde. Meditationsformen gibt es jedoch viele. Eine fundierte, wissenschaftlich erprobte und gut untersuchte Methode ist die Achtsamkeitsmeditation. Oft liest man in Zeitschriften darüber und Wissenschaftler sämtlicher Fachrichtungen zeigen sich begeistert.

Klingt ja toll! Aber wie meditiert man denn nun richtig? Wie geht das? Einfach hinsetzen und atmen? Genau in dem Moment juckts an der Nase! Ist die Meditation jetzt gescheitert? Zu tiefes schnelles ein- und ausatmen, schön, nun wirds einem schwindlig? Zum Glück klingelt dann genau in dem Zeitpunkt das Telefon und erleichtert wird der "Meditationsversuch" verschoben. Und die Wäsche ist auch fertig...

Spass beiseite. Die Methode "Achtsamkeitsmeditation" ist fantastisch. Die Studienlage erschlagend grandios. Die gesundheitlich positiven Effekte reichen unter anderem von verbesserter Wundheilung, Senkung des Bluthochdrucks, gestärktem Immunsystem, besseren Entzündungswerten, tieferem Schlaf, verbesserter Konzentration, antidepressiver Wirkung bis hin zur Gewichtsabnahme. Letzteres, weil man durch diese Methode lernt, auf sein Inneres zu achten, achtsamer durch den Alltag geht und nicht mehr so oft kopflos isst.

Achtsamkeitsmeditation verhilft zu einer ganz umfassenden Art der Regeneration. Alleine die Tatsache, dass durch die kleinen kurzen Übungen überhöhte Stresshormone gesenkt werden, tut unserem Körper gut.

Für alle, die sich nach tiefer Erholung, Ruhe und Regeneration sehnen, hier kommt ein Buchtipp. Nehmen Sie sich doch abends, an Wochenenden oder im Sommerurlaub Zeit für leckeren entspannenden Tee und lesen Sie dieses Buch von

Mark Williams und Danny Penman 'Meditation im Alltag - Gelassenheit finden in einer hektischen Welt' (ISBN 978-3-442-34102-3).

 

Ein sehr verständlich geschriebenes Werk, das mich persönlich ab dem Vorwort begeistert hat. Die Autoren verstehen es, dem Laien auf eine sehr einfache Art die wissenschaftlich und medizinisch fundierte Achtsamkeitsmeditation beizubringen. Sie nehmen den Leser an die Hand und verhelfen, in 12 Kapiteln - darunter ein achtwöchiges sogenannte Achtsamkeitsübungsprogramm - einen gelungen Einstieg in die Welt der Achtsamkeitsmeditation zu schaffen. Schritt für Schritt! Eine beiligende CD mit geführten Meditationen und Aufgaben zu jeder Achtsamkeitswoche helfen zusätzlich. Die Meditationen sind mit 10-15 Minuten zweimal täglich sehr gut machbar. Besonder Spaß machen die sogenannten "Gewohnheitsbrecher". Das sind Übungenfür den Alltag, die uns bewusst aus unserem routinisierten Hamsterrad locken sollen. Eine war beispielsweise, sich nicht immer auf den gleichen Platz zu setzen (z.B. im Lieblingsrestauran oder der Kantine). Es sind Kleinigkeiten, die Routinen sind und das Verändern dieser macht etwas, spürbar. Erheiternde Anregungen zur Selbstreflexion. Aber vor allem tun diese "Gewohnheitsbrecher" eines: uns bewusst machen, dass da Gewohnheiten sind! Und um bewusst werden geht es, um ein bewussteres Erleben und gestalten unseres Lebens. Les- und spürbar auf jeder Seite des Buches.

Die ersten drei Kapitel holen uns dort ab, wo wir gerade sind: in unserem modernen Hamsterrad! Auf Seite 17 begegnet einem die erste Achtsamkeitsmeditationsanleitung: die 1-Minuten Meditation.

Nicht lachen, aber eine Minute kann lang, entspannend und intensiv sein!

Das Buch verhilft zu einer neuen Sicht auf das eigene Leben, verhilft zu mehr Gelassenheit und noch so viel mehr. Ein gelungener Ratgeber und eine sehr gute Anleitung für Achtsamtkeitstraining! Probieren Sie es aus! Das 8-Wochenprogramm ist ein schöner Einstieg in ein "nie mehr ohne" oder "warum hab ich das nicht schon früher gemacht?!"

Leben, erleben und geniessen Sie ihre Zeit!

PS: Das Buch inklusive der CD bekommen Sie über die ISBN im Online- sowie Offline-Buchhandel. Die Empfehlung für dieses Buch ist weder gesponsert oder sonst was, sondern entspringt einfach der eigenen Begeisterung für das Werk.